Die ersten 12 Wochen meiner Schwangerschaft – zwischen Angst, Übelkeit und Freude

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Heute kommt wie versprochen der Bericht über die ersten 12 Wochen meiner Schwangerschaft. Mittlerweile bin ich in der 17. SSW angekommen und natürlich ziemlich froh darüber, dass die ersten 12 „kritischen“ Wochen vorbei sind. Diese 3 Monate vergingen gefühlt nur sehr langsam. Ich habe mich quasi von Tag zu Tag gehangelt, immer mit der Hoffnung, dass das kleine Würmchen bleiben möchte. Nach der Fehlgeburt im August letzten Jahres war die Angst natürlich sehr sehr groß, dass wieder was nicht stimmen könnte und jedes noch so kleine Ziehen und Zwicken hat mich unruhig werden lassen. Inzwischen bin ich Gott sei Dank etwas entspannter, wenn auch die Angst nach wie vor präsent ist. Ich lerne gerade immer mehr in meinen Körper zu vertrauen, dass er schon weiß, was er zu tun hat. Das ist meiner Meinung nach die größte Herausforderung in der Schwangerschaft. Das „Nicht-viel-tun-können“ und dabei hoffen, dass am Ende alles gut wird. Dazu diese Übelkeit, die Erschöpftheit und das Abenteuer ist doch irgendwie perfekt. Aber ich würde sagen, fangen wir doch mal von Vorne an…

WIE DAS ABENTEUER BEGANN

Seit dem 18.2.2017 wissen wir, dass ein kleines Wesen in mir heranwächst. Ein knappes halbes Jahr nach der Fehlgeburt haben wir gesagt, wir gehen die Babyplanung wieder an. Diese Auszeit hab ich auch einfach gebraucht. Allein vom Physischen her, hat uns die Frauenärztin geraten, mindestens 3 Monate abzuwarten, um dem Körper die Möglichkeit geben sich zu erholen und wieder vorzubereiten. Und natürlich muss man sowas ja erstmal psychisch verarbeiten. Seit der Fehlgeburt hatte ich einen sehr unregelmäßigen, langen Zyklus (zwischen 27 und 42 Tage war alles dabei). Meine Hoffnungen schnell wieder schwanger zu werden waren deshalb auch ziemlich gering. Ich habe unterstützend Mönchspfeffer genommen, der zyklusregulierend wirken soll, hatte aber dieses mal wenig Erfolg damit (in der Vergangenheit hatte ich aber gute Erfarungen damit gemacht!). Meine Zyklen wurden einfach nicht regelmäßiger. Die Frauenärztin meinte, die Psyche spielt eine große Rolle und man solle am besten im Kopf behalten, nicht schwanger werden zu wollen, so hätte man die besten Chancen, dass es klappt. An Zyklustag 39 haben wir dann ohne große Hoffnung einen Schwangerschaftstest gemacht, der zunächst auch nach negativ aussah. Doch dann war da diese hauchdünne, ganz leicht rosafarbene Linie. Der Liebste hat beim besten Willen nichts gesehen, aber für mich war da „was“, denn wie heißt es so schön, ein bisschen schwanger gibt es nicht. Trotz dem eigentlich „deutlichen“ Ergebnis war noch eine gewisse Unsicherheit da und wir haben eine Woche später, am 25.2.2017 einen erneuten Test gemacht. Da war der Strich dann mehr als deutlich. Tatsächlich waren wir also wieder schwanger, trotz miserablem Zyklus. Was für ein Wunder.

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ÜBELKEIT, MÜDIGKEIT & DIE GROßE ANGST – ABER DAS HERZCHEN SCHLÄGT!

Die nachfolgenden Wochen seit dem Test waren von ständiger Übelkeit begleitet. Morgens beim Aufwachen war da schon dieses flaue Gefühl im Magen und beim Gang in die Küche wurde mir dann richtig schlecht (konnte z.B. nicht mehr an den Kühlschrank). Paradoxerweise half es mir generell immer ganz gut eine Kleinigkeit zu essen (#nutellatoastforever :D), denn mit leerem Magen war mir noch mehr schlecht. Mein morgendlicher Kaffee hat mir schnell nicht mehr geschmeckt, was ich als großer Kaffeeliebhaber irgendwie schon schade fand. Aber es gibt definitiv Schlimmeres. Von Woche zu Woche wurde es auch schlimmer mit der Übelkeit und ich musste mich mehrmals am Tag übergeben. Eins der schlimmsten Dinge für mich war der Gang in einen Supermarkt. Dieser „typische“ Geruch, das ganze Essen um mich herum und manchmal war ich deshalb auch wirklich den Tränen nahe (ja, die Hormone! :D). War ich jedes Mal froh, als ich den Einkauf überstanden hatte. Zum größten Teil hat das glücklicherweise der Liebste übernommen.

Meine absolute Geheimwaffe gegen die Übelkeit war Zitrone. Ich hatte im Internet gelesen, dass man bei (Schwangerschafts-)Übelkeit an einer frischen Zitrone riechen soll. Das half mir auch schon, aber ich hab mir morgens immer 1-2 Zitronen ausgepresst und schlückchenweise über den Tag verteilt getrunken. Damit ich auch für unterwegs gewappnet bin, habe ich mir im dm ein kleines Fläschchen Zitronen-Direktsaft gekauft und immer in der Handtasche mitgeschleppt. So konnte ich auch unterwegs was gegen die Übelkeit tun. Das hat öfter für einen Lacher gesorgt, als ich mein Fläschchen gezückt habe, war mir aber ziemlich egal, so lange es mir damit besser ging. 😀

Am 10.3.2017 hatten wir in der 7. SSW unseren ersten Termin beim Frauenarzt. Das Warten bis zu diesem Termin war so schlimm für mich. Diese Ungewissheit, ob alles gut ist, hat mich fast wahnsinnig gemacht. Mit feuchten Händen, weichen Knien und Herzklopfen saß ich dann an diesem Tag mit dem Liebsten im Wartezimmer. Und die Erlösung kam mit dem Herzschlag unserer kleinen „Bohne“. Wir waren so erleichtert, als wir gesehen haben, dass alles da sitzt wo es soll und das Herzchen ganz fleißig schlägt. Da musste ich dann auch ein paar Tränchen verdrücken. Die erste Hürde war also genommen und ein riesen Stein ist uns vom Herzen gefallen. Aber nun hieß es auch, 4 endlos lange Wochen warten bis zum nächsten Termin. (Ich bin ja nach wie vor für eine tägliche Ultraschall-flatrate :D)

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Sehr belastend empfand ich auch die bleierne Müdigkeit. Morgens bin ich meist total kaputt aufgewacht und diese Erschöpftheit zog sich über den ganzen Tag, so dass ich oft abends um 19 Uhr auf dem Sofa eingeschlafen bin. Aber der Körper leistet eben so enorm viel, vor allem in den ersten Wochen, um optimale Voraussetzungen für das neue Leben zu schaffen.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, war die Angst mein ständiger Begleiter. 1000 Fragen schwirrten mir im Kopf. Klappt dieses Mal alles? Nistet es sich gut und vorallem an der richtigen Stelle ein? Schafft mein Körper diese Herausforderung? Vorallem die letzte Frage kreist mir bis heute noch im Kopf rum. Natürlich ist eine Schwangerschaft das normalste und natürlichste der Welt und der Körper „kann“ das auch, sonst würde es die Menschheit nicht geben. Aber ich denke tatsächlich ziemlich oft darüber nach. Es ist einfach so unglaublich, was der weibliche Körper während einer Schwangerschaft leistet, das muss man auch im Kopf erstmal ankommen lassen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich gehöre zu den Schwangeren, die ihre Schwangerschaft mit jeder Minute in vollen Zügen genießen. Ich bin einfach der Typ Mensch, der sich generell viele Gedanken macht und schnell sorgt und jetzt natürlich noch mehr. Dabei bin ich eigentlich der festen Überzeugung, dass alles im Leben einen Sinn hat. Dass sich am Ende alles fügen wird. Dass letztendlich einfach Alles gut wird. Deshalb hab ich mir für meine Schwangerschaft vorgenommen, daran zu arbeiten, meine Ängste nicht überhand über meine Vorfreude nehmen zu lassen. Denn sind wir mal ehrlich. Wir können noch so viel Vitamine schlucken und Untersuchungen durchführen lassen, am Ende entscheidet das kleine Wesen in uns eh ganz allein, ob es bleiben möchte, oder nicht.

Am 10.4.2017 waren die langen 4 Wochen der Warterei endlich geschafft und unser 2. Termin beim Frauenarzt stand bei 11+1 an. Dieses Mal war ich schon etwas entspannter, aber dennoch ziemlich nervös. Dort wurde über die Bauchdecke geschallt, was ich viel angenehmer als den vaginalen Ultraschall fand. Nachdem wir wieder das Herzchen fleißig schlagen gehört haben, haben wir unser kleines Wesen bewundert. Jetzt quasi schon „fertig“ mit Armen, Beinen, kleinen Fingerchen, Zehen und Gesichtszügen. Und wie es gehüpft hat – :‘)

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Nun hatten wir das erste Trimester geschafft und somit eine weitere Hürde gemeistert.

Wie geht’s den anderen Bald-Mamis? Wie weit seid ihr? 🙂

 

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