Als Erstgebärende bzw. Neumami ist man beim riesigen Angebot an Babypflegeprodukten schnell überfordert. Die Regale sind proppenvoll mit allerlei Produkten und jeder Hersteller wirbt damit, die beste Pflege für’s Baby zu bieten. Von solchen Versprechen, hübschen Cremetiegeln und Co. solltet ihr euch aber nicht blenden lassen. In puncto Babypflege ist weniger definitiv mehr. Viel muss es nicht ein, ein bisschen was ist meiner Meinung nach nötig und dies sollte einige Kriterien erfüllen, damit die äußerst empfindliche Haut eures Babys nicht geschädigt und im besten Fall geschützt wird.
In Zusammenarbeit* mit der shop-Apotheke stelle ich euch unsere reizarmen Lieblingspflegeprodukte aus der Apotheke vor und erläutere euch, worauf es bei der Auswahl an Babypflege ankommt.

Im Gegensatz zu Erwachsenen besitzt die Haut der Babys noch keinen ausgereiften Säureschutzmantel. Dieser bildet sich erst nach und nach bis zu seiner vollen Funktionsfähigkeit aus. Daher ist es äußerst wichtig, dass ihr milde Produkte verwendet, um die ohnehin schon empfindliche Haut eures Babys nicht unnötig zu reizen.
Reizarm bedeutet, dass keine aggressiven Tenside (z.B. Sodium Laureth Sulfat), keine potenziell allergieauslösenden Duftstoffe (ätherische Öle -> z.B. Linalool, Limonen), kein schlechter Alkohol (denat. Alkohol) und Mineralöl (Paraffinum Liquidum) enthalten sind.

Es ist immer empfehlenswert Produkte zu verwenden, deren Inhaltsstoffliste überschaubar ist.

WICKELN

Generell ist warmes Wasser und ein weicher Waschlappen die ersten Monate absolut ausreichend. Wir hatten immer ein Schälchen und eine Thermoskanne mit warmem Wasser am Wickeltisch stehen. Manchmal haben wir auch noch etwas Mandelöl mit ins Wasser gegeben.

Mandelöl ist super pflegend, sanft, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und schützt sie vor dem Austrocknen. Achtet beim Kauf unbedingt darauf, dass das Mandelöl naturrein ist, sprich ohne weitere Zusätze.

Für unterwegs sind natürlich Feuchttücher am praktischsten. Neben den oben genannten Kriterien, solltet ihr darauf achten, dass die Feuchttücher auf das Konservierungsmittel Polyaminopropyl Biguanide (PHMB) verzichten. Dieser chemische Stoff, der die Tücher haltbar macht, steht im Verdacht krebserregend zu sein und reizt die Haut außerdem zusätzlich. PHMB wurde von der EU-Kommission als Gefahrstoff eingestuft und ist seit Januar für den Einsatz in Kosmetika verboten. Paradoxerweise ist sein Einsatz in der Babypflege weiterhin erlaubt.

Wir sind große Fans der Waterwipes. Diese Feuchttücher sind ultraweich und bestehen zu 99,9% aus Wasser. Die restlichen 0,1% sind konservierender Fruchtextrakt.

SOS – dER pOPO BRENNT

Auch bei der sorgfältigsten Pflege des Windelbereichs bleibt ein geröteter Po oft nicht aus. Wir haben das Problem oft beim Zahnen oder nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel (Fruchtsäure aus Obst). Sobald der Po wund ist, verwende ich zum Reinigen des Windelbereichs ausschließlich schwarzen Tee. Hierfür einfach eine Tasse Tee mit 3 Beuteln Schwarztee ansetzen und mindestens 10 Minuten, ziehen lassen. Ich lasse die Beutel gerne einfach mehrere Stunden hinweg in der Tasse. Bei dieser langen Ziehzeit werden Gerbstoffe freigesetzt, die entzündungshemmend und wundheilungsfördernd wirken. 
Danach den Po gut trocken tupfen.
Wenn das nicht weiterhilft und der Po über mehrere Tage hinweg gerötet bleibt, kommt eine Zinksalbe zum Einsatz. Zink wirkt wundheilungsfördernd, heilend und schützend.

Manchmal kommt es zusätzlich zu einer Pilzinfektion, wodurch sich kleine Pusteln bilden. Dann muss mit einem Pilzmittel behandelt werden. Für eine sichere Diagnose solltet ihr aber unbedingt euren Kinderarzt aufsuchen! Wir verwenden Multilind und bekommen das Problem damit immer schnell in den Griff.

Neu für uns entdeckt haben wir den atmungsaktiven Schutzbalsam von Lanola. Im Windelbereich aufgetragen wirkt er wie ein schützender, wasserabweisender Film, der die Haut vor Reizungen und Wundwerden durch Urin und Stuhl schützt. Die Haut kann aber trotzdem atmen. Nach jedem Wickeln tragen wir den Balsam wieder neu auf. Toll daran ist auch, dass sich Stuhl durch den Schutzfilm viel leichter entfernen lässt. Seit ungefähr 2 Wochen benutzen wir ihn täglich und hatten seitdem keine gerötete Haut mehr im Windelbereich.

Waschen & BADEN

Da Babys ja noch nicht richtig „schmutzig“ sind, reicht 1 Bad pro Woche völlig aus. Als Badezusatz haben wir in den ersten Monaten nur einige Tropfen Mandelöl hinzugegeben. Das fand ich ganz wichtig, da das Wasser bei uns sehr kalkhaltig ist und die Haut dadurch austrocknet. Stillende Mamas geben gerne Muttermilch mit ins Badewasser.
Abhängig vom Verschmutzungsgrad 😀 und im Sommer baden wir mittlerweile auch 2-3 mal pro Woche. Außerdem haben wir ab circa einem dreiviertel Jahr ein mildes Waschgel & ein Shampoo benutzt. Das Waschgel & Shampoo von Babydream ist unser Favorit.

Morgens und abends gab/gibt es bei uns eine „Katzenwäsche“ mit einem feuchten Waschlappen und etwas Mandelöl.

Sind BODYLOTIONS UND GESICHTSCREMES notwendig?

Bodylotions oder Bodycremes haben wir bislang nicht verwendet. Meiner Meinung nach ist dies bei einer gesunden Haut in Kombination mit milden Badeprodukten nicht nötig. Das Mandelöl im Badewasser versorgt die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit und schützt sie bis zum nächsten Bad vor dem Austrocknen.

Für’s Gesicht gilt dasselbe. Auch hier haben wir keine speziellen Produkte zur täglichen Pflege verwendet. Eine Ausnahme gibt es im Winter. Unter 0 Grad benutzen wir für draußen die Wind und Wettercreme extra sensitiv von Babydream. Eine solche wasserfreie Creme dient als Frostschutz, da kalte Luft der Haut Feuchtigkeit entzieht.

Natürlich spielen auch erbliche Faktoren eine Rolle, was das Verwenden von Gesichts- und Körpercremes sinnvoll bzw. notwendig machen kann. Falls ihr euch unsicher seid, solltet ihr euch auch hier am besten von eurem (Kinder-)Arzt beraten lassen.

Und nun zu euch: Wie wichtig sind euch reizarme Produkte bei der Pflege eurer Kinder? Und was sind eure Lieblingsprodukte?
Freue mich auf eure Antworten!

Eure